Der Sommer ist eine ganz besondere Zeit in New York. Die Stadt legt ein etwas langsameres Tempo an den Tag als sonst, da viele New Yorker im Sommer, wenn möglich, Urlaub nehmen oder der Hitze der Stadt zumindest an den Wochenenden entfliehen. Für Besucher gibt es extrem viel zu unternehmen.
Wenn man mit einem Drink in der Hand in einer der außergewöhnlichen Dachterrassenbars sitzt und von Hochhäusern umringt auf die Straßen Manhattans hinunterblickt, fühlt man sich wie in einen Film versetzt.
Innerhalb der Stadtgrenzen New Yorks liegen außerdem mehrere Atlantikstrände, an denen man sich unter das New Yorker Volk mischen kann. Da wäre z.B. der Orchard Beach, den man hier liebevoll-ironisch die Bronx Riviera nennt, oder der Coney Island Beach in Brooklyn mit einem der ältesten Vergnügungsparks der USA.
Auch im Bereich Freiluft-Kultur dreht New York im Sommer auf. Musik-, Film- und Theaterevents unter dem Himmel Manhattens werden zuhauf angeboten – viele sogar kostenlos.
Hier eine Auswahl an Tipps für Ihren Sommer in New York:
Strände
An einen Badeausflug denken nur die Wenigsten, wenn sie New York hören. Dabei liegen innerhalb und kurz außerhalb der Stadtgrenzen wunderschöne Strände. Touristen gibt es hier praktisch keine, die bleiben alle in der Stadt. Wenn Sie sich hier ins Badegetümmel werfen, erleben Sie ein echtes Stück New York.
Mit der U-Bahn an die Atlantikküste – Das gibt es nur in NYC.
Der Atlantik ist, was viele überrascht, in der Megastadt New York sehr sauber, denn nichts darf ungeklärt in den Ozean abgeleitet werden. Man kann hier problemlos baden, was Millionen Menschen auch jeden Sommer tun.
Hier einige Strände im Großraum New York und wie man hinkommt:
Coney Island in Brooklyn
Coney Island ist ein Stadtviertel in Brooklyn, gelegen am Atlantischen Ozean, mit einer Strandpromenade und einem Vergnügungspark (keine Insel trotz des Namens).
Die Eröffnung einer U-Bahn-Station im Jahre 1920 ermöglichte es mit einem Schlag Menschen aus allen Teilen New Yorks, hierher zu kommen. Hunderttausende tummelten sich damals an den Wochenenden an diesem Ort und Coney Island wurde als das „Paradies des armen Mannes“ bezeichnet. Wie ganz New York durchlief auch Coney Island in den 70er und 80er Jahren schwere Zeiten. Sichtbar ist dies noch heute, betrachtet man den Vergnügungspark Astroland mit seinem New-York-weit bekannten Riesenrad, der auf charmante Weise leicht heruntergekommen wirkt.
Auf der Strandpromenade bekommen Sie bei Nathan’s den bekanntesten Hot Dog Amerikas. In Coney Island finden Sie außerdem das New York Aquarium, einer der besten Zoos für Seeleben in den USA. Eine U-Bahn-Station vorher, in Brighton Beach, finden Sie eine der weltweit größten Gemeinden von Menschen aus den früheren Sowjetrepubliken außerhalb der ehemaligen UdSSR.
Der Boom in New York hat nun auch Coney Island erreicht und es existiert ein milliardenschwerer Umgestaltungsplan. Vieles dieses alten Stücks von New York ist am Verschwinden.
Die U-Bahn-Station Coney Island/Stillwell Avenue erreichen Sie mit den U-Bahn-Linien D, F, N und Q. Nach Brighton Beach gelangen Sie mit den Linien B und Q.
Empfehlung: Gehen Sie von der U-Bahn-Station Brighton Beach die 10 – 15 Minuten zum Coney Island Beach zu Fuß. Es ist eine schöne, reizvolle Strecke, in deren Mitte das NY-Aquarium liegt.
Hilfreiche Links:
www.theinsider.com/nyc/fun/coney.htm
www.nyaquarium.com
Orchard Beach in der Bronx
Dieser fast zwei Kilometer lange Strand befindet sich im größten Park New Yorks, dem Pelham Bay Park (über 3-mal so groß wie der Central Park). Der Strand wurde in den 30er Jahren künstlich erschaffen und trägt in New York den Spitznamen „Bronx Riviera“. Er befindet sich an der Bucht Long Island Sound.
Ein Großteil der Besucher sind Latinos, also Spanisch sprechende New Yorker, viele stammen aus der Karibik und Lateinamerika – entsprechend lebendig ist die Stimmung.
Die Bronx hat so viele Einwohner wie Hamburg. Der aus Filmen bekannte berühmt-berüchtigte Teil ist die South Bronx (die übrigens mittlerweile anders aussieht, als man sie aus alten Filmen kennt). Mit diesem veralteten Bild von der Bronx hat der Orchard Beach nichts zu tun. Wie praktisch überall in NY ist es hier sicher, die Leute sind freundlich und man kann den Strand vollkommen unbesorgt besuchen.
Anfahrt: U-Bahn-Linie Nummer 6 zur Endstation Pelham Bay Park, hier umsteigen in Bus BX5 oder BX12, der zum Strand fährt.
http://www.orchardbeach.net/directions.html
Rockaway Beach in Queens
Der Rockaway Beach ist mit einer Länge von 140 Blocks zwischen der Beach 9th und Beach 149th der größte Stadtstrand der USA. Er zieht sich durch ganz verschiedene Gegenden und spiegelt in seiner Vielseitigkeit den Charakter der Stadt New York wider (Orientierungskarte auf dem unten stehenden Link).
In der Gegend gleich östlich vom Jacob Riis Park sieht man meist wohlhabende Einheimische, deren Anwesen Privateingänge zum Strand haben. In der Nähe der U-Bahn-Station Rockaway Park wird der Strand jünger und lebendiger mit jungen Männern, die Reggae aus Radios spielen und deren Freundinnen im Bikini posieren. Diese mischen sich mit den Senioren aus den Altenheimen, die an diesem Teil des Strands liegen.
Der nächste Abschnitt zwischen der Beach 73rd und 103rd Street ist ruhiger und wirkt durch eine Bauweise, bei der die Wohnhäuser weit vom Strand wegversetzt stehen, sehr geordnet.
Nach der Beach 73rd Street wird der Strand immer leerer und geht ins dünenhafte über. Dass man sich hier noch immer innerhalb der Stadtgrenzen des Molochs New York befindet, ist immer wieder verblüffend.
Anfahrt: U-Bahn-Linie A zur Station Broad Channel. Hier in Linie S zur Station Rockaway Park-Beach 116th Street umsteigen.
Anfahrt zu anderen Teilen des Strandes: Linie A oder S bis zum Beach 90th St.; A oder S bis zum Beach 98th St.; A oder S bis zum Beach 105th St.
Rooftop Bars – Ein Drink über den Dächern von New York
230 Fifth Avenue – eine der beliebtesten Rooftopbars in New York
Eine typischer New Yorker Ort, um einen Sommernachmittag oder -abend zu verbringen, sind die Rooftop Bars: Dachterrassenbars, von denen man neben einem Cocktail, wie z.B. einem Appletini (Apfelmartinis, die in New York zur Zeit sehr in sind), oder ganz simpel einem Glas Bier oder Wein auch die atemberaubende Sicht auf Manhattan genießen kann.
Die meisten Rooftop Bars liegen auf den Dächern trendiger Designerhotels, mit entsprechend schicken Besuchern, die jedoch – aus Angst, von Fußgängern verklagt zu werden, denen ein Glas auf den Kopf fällt – oft an Plastikbechern nippen.
Ein Wort der Warnung: Da von den Unmengen an Bars in New York nur ein kleiner Teil Rooftop Bars sind, sind diese oft überfüllt und das Personal kann ruppig und arrogant wirken. Einige Bars arbeiten auch mit Türstehern, deren teilweise unergründlichen Anforderungen man genügen muss. Deshalb meine Empfehlung: Wer mit hohen Preisen (ab $ 10 für ein Getränk), etwas Stress und einer eventuellen Abweisung an der Tür – alles Dinge, die zum Leben in New York dazu gehören, da man nur einer von Millionen ist – nicht klarkommt, sollte die beschriebenen Bars nicht aufsuchen. Trendig anziehen hilft, Bermuda Shorts und ähnliches sind meist verpönt. Wenn alles klappt, ist der Besuch einer Rooftop Bar ein echtes New Yorker Erlebnis. Sie steigern Ihre Chancen, wenn sie zwischen Sonntag und Mittwoch ausgehen.
Hier ein paar der schönsten und beliebtesten Rooftop Bars:
230 Fifth Avenue
Die Adresse dieser Rooftop Bar ist zugleich ihr Name. Im 20. Stockwerk gelegen ist die Bar 230 mit über 1200 qm für Manhattaner Verhältnisse riesig. Durch die Dekoration mit Warmwetterpflanzen wie Palmen, Glyzinien und Hibiskus entsteht ein Gefühl, als befinde man sich in den Tropen über Manhattan. Von hier aus haben Sie eine hervorragende Sicht auf Midtown Manhattan. Das Empire State Building ist so nah, dass man fast glaubt, es mit ausgestreckter Hand berühren zu können.
Die Bar 230 Fifth Avenue befindet sich an der Ecke Fifth Avenue und 27th Street.
Öffnungszeiten: 16 Uhr bis 4 Uhr nachts.
http://nymag.com/listings/bar/230-fifth/
Plunge (Gansevoort Hotel)
Das Plunge ist ungefähr halb so groß wie das 230 Fifth Avenue und liegt auf dem Dach des 14-stöckigen exklusiven Gansevoort Hotels im trendigen Meatpacking District.
Die Bar besitzt einen angrenzenden Swimming Pool und die Gäste sehen aus, als wären sie der TV-Serie Sex and the City entsprungen. Hier darf man sogar rauchen – in New York ziemlich außergewöhnlich. Sie haben einen schönen Ausblick auf das südliche Manhattan und New Jersey.
Das Plunge befindet sich auf dem Dach des Gansevvort Hotels.
Adresse: Ecke 9th Avenue und 13th Street im Meatpacking District, offen von 11 Uhr bis 4 Uhr nachts.
http://www.newyorkcity.com
Hotel Metro Rooftop Bar
Die Rooftop Bar des Hotel Metro ist ein sogenannter after-work spot, also eine Bar, in der die New Yorker nach der Arbeit einen heben geben. Das Publikum in dieser Rooftop Bar ist etwas bodenständiger. Da der „trendig-schick“-Faktor wegfällt, ist der Einlass hier normalerweise kein Problem. Das Hotel liegt direkt am Empire State Building und von der Bar aus haben Sie eine tolle Sicht auf das berühmte Wahrzeichen und weitere architektonisch reizvolle alte Wolkenkratzer.
Das Hotel Metro befindet sich auf der 35th Street zwischen 5. und 6. Avenue.
Öffnungszeiten: 17.30 – 24 Uhr.
www.hotelmetronyc.com
Roof Garden Cafe auf dem Dach des Metropolitan Museum of Art
Ein Besuch im MET steht auf der Liste vieler NY-Besucher. Weniger bekannt ist aber das wunderschöne Gartencafé auf dem Dach des berühmtesten Museums von New York.
Die Sicht auf den Central Park, in dem sich das Museum befindet, ist absolut atemberaubend und auch der Kunstgenuss kommt nicht zu kurz, denn im Roof Garden finden jährlich wechselnde Kunstausstellungen statt.
Das Metropolitan Museum of Art liegt an der Ecke Fifth Avenue und 82nd Street.
www.metmuseum.org
Andere schöne Rooftop Bars, viele davon auf den Dächern trendiger Designerhotels
Name | Adresse | Gegend | Webadresse |
---|---|---|---|
Bar 13 | 35 East 13th Street | Union Square | www.bar13.com |
Bookmarks (Library Hotel) | 299 Madison Avenue | Midtown | www.libraryhotel.com |
Cabanas (Maritime Hotel) | 88 Ninth Avenue | Chelsea | www.themaritimehotel.com |
The Delancey | 168 Delancey Street | Lower Eastside | www.thedelancey.com |
Pen-Top Bar (Peninsula Hotel) | 700 Fifth Avenue | Midtown | www.newyork.peninsula.com |
Empire Hotel Rooftop | 63rd St. beim Broadway | Midtown | www.empirehotelnyc.com |
Sky Terrace (Hudson Hotel) | 356 West 58th Street | Midtown | www.hudsonhotel.com |
Ava Lounge (Dream Hotel) | 210 West 55th Street | Midtown | www.avaloungenyc.com |
Im Sommer gibt es in New York eine Unmenge an Open Air-Veranstaltungen in vielen der schönsten Gegenden der Stadt. Von Freilichtkino und Rockkonzerten bis hin zu Shakespeare-Stücken im Central Park wird Vielseitiges geboten. Einige Events werden privat gesponsert und sind kostenfrei.
Es empfiehlt sich, mindestens eine Stunde vor Beginn am Veranstaltungsort einzutreffen, denn in der Millionenmetrople New York füllen sich solche attraktiven Events immer schnell.
Central Park Summerstage
Die Central Park Summerstage ist ein Veranstaltungsort, an dem jedes Jahr im Juni, Juli, August und September eine Konzertreihe stattfindet, bei der bekannte Solokünstler und Bands unter freiem Himmel in Superstimmung im Central Park auftreten. Die Summerstage existiert nun seit über 20 Jahren und das Festival ist einem jeden New Yorker Musikliebhaber ein Begriff.
Konzerte finden im Rumsey Playfield statt (Eingang Fifth Avenue, Ecke 69. Straße).
Infos zu den Künstlern, die dieses Jahr hier auftreten, finden Sie auf: www.summerstage.org
Die Karten kosten ca. $ 30.
River to River Festival
Das Sommerfestival in New York.
Im Rahmen des Festivals finden verschiedenste kostenlose (!) Events in den Parks im südlichen Teil Manhattans statt. Die Vielseitigkeit des Programms, das aus Freilichtkino, Konzerten, Tanzveranstaltungen u.v.m. besteht, ist beeindruckend.
Mehr Infos (unter anderem ein 34-seitiges Programm zum Downloaden) auf der River to River Webseite:
www.rivertorivernyc.com
Shakespeare in the Park
Wer bei Shakespeare an verstaubte Gedichtbände denkt, kann falscher nicht liegen. Der Barde der englischsprachigen Welt hat an Aktualität nie verloren. Jede Generation frischt Shakespeare auf eigene Weise auf und interpretiert seine Werke immer wieder neu. Schon Hollywood-Stars wie Marlon Brando oder Leonardo Di Caprio versuchten sich an Shakespeares Material.
In diesem Geiste steht das Festival Shakespeare in the Park. Es treten etablierte Schauspieler, manchmal auch weltbekannte Stars wie Meryl Streep und Denzel Washington, in einem wunderschönen Amphitheater auf. Die Inszenierungen reichen von traditionell bis experimentell. Shakespeare in the Park ist absoluter Kult in der New Yorker Theaterwelt, die Karten sind kostenlos.
Die Kehrseite? Um eine Chance zu haben, an die begehrten Karten zu kommen, muss Jeder, der kein spendendes Mitglied der Theaterorganisation ist, sich mindestens 4-5 Stunden vor Ausgabe der Tickets einen Platz in der Schlange sichern, besser noch früher.
Mehr Infos zur Kartenvergabe und die Wegbeschreibung zum Delacorte Theater im Central Park finden Sie auf folgender Website:
http://www.publictheater.org/view.php?mode=eventdisplay&eventid=210
Freiluftkino im Bryant Park
Die bekannteste und beliebteste der New Yorker Freiluftkinoveranstaltungen.
Hier werden montags abends Klassiker gezeigt. Vorstellungsbeginn ist bei Dämmerung um ca. 20 Uhr bis 20.30 Uhr. Einlass ab 17 Uhr. Je früher man eintrifft, desto besser. Der Bryant Park befindet sich auf der 24. Straße zwischen 5. und 6. Avenue.
Mehr Infos unter: www.bryantpark.org
Hudson River Flicks
Freiluftkino am Hudson River mittwochs abends.
Das Programm ist gemischt, gezeigt werden neuere Hollywooderfolge bis hin zu Monumentalfilmen wie Gladiator.
Filme werden am Pier 54 (14th Street + Hudson River) gezeigt. Vorstellungsbeginn ist bei Dämmerung.
Mehr Infos unter: www.hudsonriverpark.org
Für ein aktuelles Tagesprogramm aller Festivals empfehle ich, sich nach Ankunft in New York die Programm-Wochenzeitung Time Out New York zu kaufen, die es bei jedem Zeitschriftenhändler gibt.